Geschafft! Die letzten von ungefähr 260 Kilometern bei Montrichard.
Eine sehr intensive Radreise geht in Montrichard zu Ende. Die Räder werden geladen und wir fahren mit dem Bus nach Salbris in die Domaine du Valaudran zur letzten Übernachtung, bevor es dann über Auxerre und Beaune nach Hause geht.
Wir haben viel erlebt. Natürlich in erster Linie die königlichen Schlösser, aber nun der Reihe nach:
Abfahrt Sonntag, der 5.Mai. Geplant war ein erstes kurzes Einradeln zum ersten Standort in Briare. Aber die Wettervorhersage kündigte Regen an, und so fuhren wir etwas später in Freiburg los und kamen dann rechtzeitig im Hotel du Cerf in Briare an.
Nach Zimmerbezug ging es zum Abendessen um die Ecke zu Monsieur Berton in seinem Restaurant Le Bord'Eau, einem ehemaligen Kinosaal. Nach einem Crottin de Chêvre pané sur salade de saison gab es ein Mijoté de Porc au Citron Vert mit leckeren selbstgemachten Pommes und danach eine Köstlichkeit mit Feigen, un Délice à la Figue.
Nach einer ruhigen Nacht ging es am Monatag auf die erste Etappe von Briare über den Pont-Canal, Gien und Sully-sur-Loire nach Saint-Benoît-sur-Loire.
Entgegen der Ansage im Internet hatte das Faiencenmuseum in Gien geschlossen. Einen kleinen Eindruck konnten wir dennoch im Office Tourisme bekommen. An einem traumhaften Picknickplatz in Saint Gondon wurde etwas Gymnastik mit leich-ten Dehn- und Lockerungsübungen praktiziert. Nach einer kurzen Orientierungsschwie-rigkeit kamen wir nach Sully-sur-Loire mit seinem imposanten Schloss. Am Montag nicht zu besichtigen, aber die Aussenanlagen waren geöffnet, und im Ort fanden wir auch tatsächlich eine Lokalität zu einem kleinen Kaffee. Über die Loire ging es auf die letzten Kilometer zum Hotel Du Labrador neben der Abteikirche von Saint-Benoît-sur-Loire, wo uns Madame Labrette empfing und wir die Räder in die Garage abstellen konnten. Nach kurzem Zimmerbezug ging es zur Besichtigung des Belvédère und natürlich der Abteikirche mit den Reliquien des Heiligen Benedikt, deren Überführung im Nordportal sehr schön dargestellt wird. Das Dach der Vorhalle wird restauriert, was die nächsten vier Jahre in Anspruch nehmen wird. Zum Abendessen ging es wieder um die Ecke in den Grand Saint Benoît. Es gab Fisch.
Dienstag stand die längste Etappe auf dem Programm, 70 Kilometer über Orléans nach Meung-sur-Loire. Unterwegs besichtigten wir das einzigartige byzantinische Mosaik in der karolingischen Kirche von Germigny-des-Prés, machten eine Kaffeepause in Jargeau, bevor wir dann wie einst Jeanne d'Arc die Stadt Orléans stürmten. Just an diesem Tage vor 596 Jahren hatte die Jungfrau Orléans von den Engländern befreit. Die Stadt zeigte sich wie gewohnt farbenprächtig mit Bannern und viel Blumen am Hôtel de Groslot.
In Meung-sur-Loire bezogen wir dann unsere Zimmer im Hotel Best Western La Porte des Châteaux, nachdem die Räder in der Garage versorgt waren.
Am Mittwoch standen zwei der geschichtsträchtigsten Schlösser auf dem Plan: Chambord, das Schloss mit den vielen Türmen und Zimmern, Jagdschloss von Franz I., der Leonardo da Vinci an die Loire holte, sowie das Residenzschloss in Blois. Einige radelten danach noch die letzten Kilometer zum Hotel, die meisten ließen die Räder laden und fuhren gemütlich zur Auberge du Centre in Chitenay. Wir trafen uns früher zum Abendessen, denn es gab einen 80.Geburtstag zu feiern!
Der nächste Tag stand wiederum im Zeichen zweier Schlösser, Chaumont-sur-Loire mit dem berühmten Gartenfestival sowie danach das Clos Lucé in Amboise. Trotz Reser-vierung für die Gruppe sollten wir Schlange stehen!? Nicht möglich! Zum ersten Mal so etwas erlebt. Ein Beschwerdeschreiben blieb bis heute ohne Antwort. So konnten wir zumindest den schönen Garten des Herrensitzes von Leonardo Da Vinci anschauen, bevor es dann zum Best Western Le Vinci ging. Abendessen Chez Hippeau am Schloss in Amboise. Sehr schönes Ambiente. Mit Rädern fuhren wir vom Hotel hierher und auch wieder zurück. Am Freitag, dem letzten Radeltag verließen wir die Loire und erreichten bel Bléré den neuen Wegbegleiter, den Cher. Hier mußten wir wie bereits in Blois wegen des Hochwassers einen kleinen Umweg nehmen. Dennoch kamen wir pünktlich zum wohl schönsten Schloss von Chenonceau. Durch die Galerie hindurch gelangten wir auf die andere Seite des Cher. Nach der Schloss- und Gartenbesichtigung radelten wir die letzte Kurzetappe nach Montrichard. Nicht weit entfernt stand unser Reisebus. Das Laden der Räder nahm einige Zeit in Anspruch, bevor es dann über die Autobahn zum letzten Standorthotel in Salbris, der Domaine Du Valaudran ging.
Am Samstag fuhren wir nach La Chapelle d'Angillon zur Besichtigung des Château de Béthune. Der Graf Jean d'Ogny begrüßte uns mit Galettes de Nancay und führte uns durch die Räumlichkeiten. In einem letzten Raum war ein Museum zur Erinnerung an den Schriftsteller Alain-Fournier eingerichtet, der den Roman "Le Grand Meaulnes" schrieb. Danach ging es ohne Schwierigkeiten über Auxerre auf der Autobahn nach Freiburg zurück.
Eine sehr abwechslungsreiche Radreise ging zu Ende. Vielen Dank nochmals an das tolle Mitwirken aller TeilnehmerInnen, insbesondere den Helfern beim Laden der Räder, beim Mitbeaufsichtigen der Gruppe beim Radeln, den Mitgestaltern der WhatsApp-Gruppe und dem Geburtstagskind u.v.m.
Vor allem auch für die tollen Fotos!! Im Folgenden noch einige zurAuswahl.
A la Prochaine
Uli Konopka
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